Warum sind die Inhaltsangaben auf den Produkten so klein gedruckt und wieso versteht man sie häufig nicht?
Sicher hattest Du das Problem auch schon, Du wolltest wissen welche Inhaltsstoffe verwendet wurden, aber Du konntest die kleine Schrift nicht gut lesen und alles klang so „chemisch“.
Nun, ich kann Dich beruhigen, das Kleingedruckte ist bei vielen Firmen keine böse Absicht, sondern es steckt etwas dahinter, etwas, was die wenigsten Kunden ahnen, nämlich die EU Kosmetikverordnung.
Diese ist zum Schutz der Verbraucher gemacht und schreibt den Herstellern genau vor welche Analysen und Zertifikate gemacht werden müssen um ein Produkt verkaufen zu dürfen und welche Inhaltsangaben auf dem Etikett in welchem Wortlaut gemacht werden müssen. Und genau da liegt das Problem: Auf dem Etikett soll eine europaweite einheitliche Bezeichnung der verschiedenen Inhaltsstoffe gewährleistet sein und daher gibt es eine genaue Vorgabe der Nomenklatur.
Dann heißt das Jojobaöl eben Simmondsia chinensis seed oil und Du darfst rätseln. Deshalb habe ich auf unserer Homepage versucht, soweit als möglich, überall die deutsche Bezeichnung aufzuführen. Das ist aber manchmal gar nicht so einfach, z. B. verwenden wir in unserer Seife Salzkönigin die Essenz von Mädesüß. Kennst Du nicht? …aber vielleicht die Heilpflanze Wiesenkönigin? …Du ahnst es; es verbirgt sich dahinter ein und dieselbe Pflanze, nur im regionalen Sprachgebrauch werden schon unterschiedliche Namen verwendet, zwischen den verschiedenen Landessprachen wird es noch schwieriger… und da sind wir wieder beim Sinn der EU-Kosmetikverordnung und dem einheitlichen Sprachgebrauch.
Dann gibt es noch eine lange Auflistung von Stoffen die häufig mit einem * gekennzeichnet sind und so chemische Namen wie z. B. Benzylalkohol, Geraniol oder Limonene tragen.
Dahinter verbirgt sich, dass es einen immer höher werdenden Anteil von Allergikern in der Weltbevölkerung gibt und deren Immunsystem reagiert auf eigentlich ganz harmlose, natürliche Stoffe eben mit allergischen Reaktionen. Ein bekanntes Beispiel ist der Heuschnupfen.
Die EU-Kosmetikordnung hat nun eine Vielzahl von Stoffen festgelegt die zum Schutz dieser Menschen aufgeführt werden müssen, um eine mögliche allergische Reaktion zu vermeiden. Beim Hautarzt kann genau festgestellt werden, welcher chemische Stoff bei einem Allergiker die Symptome auslöst und dann ist es einfacher, diesen Stoff zu meiden, wenn er auf der Verpackung angegeben ist.
Leider führt das aber auch zu Missverständnissen. Ein Beispiel was in der Praxis immer wieder passiert: Die Rose hat je nach Sorte ca. 250 einzelne chemische Bestandteile, einer dieser, von Natur aus in der Rose vorkommende Inhaltsstoffe ist Benzylalkohol. Dieser Stoff gehört mit zu den deklarationspflichtigen Stoffen für Allergiker… und Du ahnst welche Frage ich im Geschäft immer wieder bei unserem Rosenhydrolat gestellt bekomme.
„Ich denke das Rosenwasser ist unkonserviert, aber hier steht doch es ist Benzylalkohol drin?“ tja… und damit sind wir wieder bei der EU-Kosmetikverordnung, gut gemeint und doch manchmal mehr Verwirrung stiftend!
Woher soll man wissen, dass Benzylalkohol ein natürlicher Bestandteil des reinen, ätherischen Rosenöls ist, wenn sonst häufig bei Kosmetika andere Alkoholformen zur Konservierung eingesetzt werden?
Und wenn Du bis hierher gelesen hast, dann stell Dir mal diesen Sachverhalt mit allen anderen Produktbeschreibungen auf eine 30 ml Flasche soll. Und erstmal muss man sich ja auch im Geschäft orientieren und wissen, um welches Produkt es sich handelt, für diese Wahrnehmung braucht es auch freie Flächen auf dem Etikett. Und genau deshalb sind die Inhaltsangaben häufig klein und es stehen schwer verständliche Namen darauf.
Ich hoffe meine Erklärungen haben etwas weitergeholfen, für Fragen ist das Saniolis-Team gern für Dich da… wir klären Dich über die Inhaltsstoffe auf!
Herzlichst,
Deine Sandra von Saniolis